Bodenwasserhaushalt und Grundwasserneubildung aus Niederschlag
Langzeitverhalten (Vergangenheit)
Aus der Modellierung des Bodenwasserhaushalts anhand von GWN-BW lässt sich die Grundwasserneubildung ableiten (
Bodenwasserhaushalt und Grundwasserneubildung aus Niederschlag
).
Innerhalb der Wasserbilanz entspricht die Grundwasserneubildung der Differenz zwischen Niederschlag und den Komponenten Verdunstung und Direktabfluss.
Die jährliche Grundwasserneubildung im Zeitraum 1971 bis 2000 liegt gemittelt über Süddeutschland bei 175 mm und variiert von 107 mm in Hessen bis 207 mm in Bayern. Diese unterscheidet sich nur geringfügig von den Mittelwerten im Zeitraum 1951-2010 (KLIWA-Heft 21) mit 174 mm in Süddeutschland und variierend von 104 mm in Rheinland-Pfalz bis 206 mm in Bayern. Die Grundwasserneubildung weist niedrige Raten während der trockenen Dekaden 1951 bis 1960 und 1971 bis 1980 sowie in der jüngeren Vergangenheit seit 2003 auf.
Im Zeitraum 2011 bis 2020 betrug die Grundwasserneubildung mit 136 mm pro Jahr nur 79 Prozent vom langjährigen Mittel.
Bei Betrachtung der Kalenderjahre im Gesamtzeitraum zeigt sich keine einheitliche Entwicklung der Grundwasserneubildungsraten. Jedoch ist seit Ende der 1980er Jahre eine abnehmende Tendenz zu beobachten. Seit dem Jahr 2003 weisen, mit Ausnahme von 2013, alle Jahre unterdurchschnittliche Grundwasserneubildungsraten auf.
Abb.: Mittlere jährliche Grundwasserneubildung in Süddeutschland (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz) von 1951–2021.
Eine nähere Beschreibung der Entwicklung der Grundwasserneubildung sowie aller anderen Bodenwasserhaushaltsgrößen im Zeitraum 1951 bis 2015 ist in folgender Veröffentlichung enthalten: