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Thema: Hydrologie

Hydrologie des Oberflächenwassers


Der Aufbau des Wasserkreislaufs als schematischer Schnitt durch eine Landschaft. Links oben befinden sich Wolken, aus denen Regen fällt. Darunter ist Vegetation und offenliegender Boden dargestellt. In beiden Fällen wird symbolisiert, dass dort Verdunstung stattfindet. Die Bodenoberfläche geht in einen Querschnitt durch den Boden über. In diesem wird von links nach rechts Sickerwasser und kapillarer Aufstieg durch Pfeile gekennzeichnet. Unterhalb dieser Symbole liegt der Grundwasserleiter und als unterste Lage ist die grundwasserundurchlässige Schicht eingezeichnet. In der Mitte der Abbildung werden die verschiedenen Abflussarten durch Pfeile dargestellt. Diese sind auf der Oberfläche der Oberflächenabfluss, im Boden der Zwischenabfluss und im Grundwasser der unterirdische Abfluss. Sie sammeln sich rechts unten im Bild im Gesamtabfluss, der als Gewässer dargestellt wird. Rechts daneben befindet sich noch das Schema einer Grundwasserentnahmestelle.

Abb.: Die Erdoberfläche ist zu zwei Drittel mit Wasser bedeckt. Ein Teil des Wassers zirkuliert in einem gewaltigen Kreislauf als Dampf, Flüssigkeit oder Eis rund um den Globus. Wasser, das von der Erdoberfläche verdunstet, steigt als Wasserdampf auf, kondensiert zu Wolken und fällt als Regen oder Schnee wieder auf die Erde. Dieser Niederschlag fließt über Gewässer ab oder versickert im Boden und trägt so zur Grundwasserneubildung bei. Das meiste Wasser jedoch verdunstet wieder. Dieser Kreislauf wird durch den Klimawandel verändert.

Der Klimawandel verändert neben direkt spürbaren Klimagrößen wie der Lufttemperatur ( Klima > Lufttemperatur ) und dem Niederschlag ( Klima > Niederschlag ) auch den Wasserkreislauf. Diese Auswirkungen werden wir früher oder später in vielen alltäglichen Bereichen spüren. Um vorbereitet zu sein, müssen die Änderungen erfasst und analysiert werden und daraus folgend Handlungsempfehlungen erarbeitet werden. Deshalb drehen sich viele zentrale Fragestellungen in KLIWA um den Wasserhaushalt und seine verwandten Größen.

Hydrologie bezeichnet die Wissenschaft vom Wasser mit seinen Arten, Eigenschaften und seinen Erscheinungsformen, sowie ihrem natürlichen Wirkungsgeflecht – dem Wasserkreislauf. Damit ist das Medium Wasser ein bedeutender Bestandteil der Atmosphäre. Wasser besitzt als Gas Treibhauspotential, in flüssiger Form Abflusspotential und in festem Zustand Speicherkapazität. Die Oberflächenhydrologie ist ein Teilgebiet der Hydrologie, die speziell die oberirdischen Abflüsse und Wasserflächen betrachtet. Neben dem reinen Oberflächenabfluss in Gewässern spielt auch die Wechselwirkung mit dem Grundwasser eine entscheidende Rolle ( Grundwasser ) .

Der Wasserhaushalt ist in drei Abflussbereiche unterteilt:

  • der Mittlere Abfluss ( MQ )
  • der Hochwasserabfluss ( HQ )
  • der Niedrigwasserabfluss ( NQ )
Die Bereiche haben jeweils eigene Eigenschaften und erfordern verschiedene Untersuchungen. Untersucht wird das Langzeitverhalten in der Vergangenheit (Monitoring), die Gegenwart und die Zukunft.

Ausgehend von den ermittelten Veränderungen im Wasserhaushalt werden in der Kooperation KLIWA Anpassungsmaßnahmen für die verschiedenen Abflussbereiche, zum Beispiel für Niedrigwasser- oder Hochwasserverhältnisse und die damit verbundenen Nutzungen erarbeitet.
Die Anpassungsmaßnahmen finden Sie bei den verschiedenen Kenngrößen, eine Übersicht wird hier gegeben: Anpassung .

Eine wegen Hochwassers gesperrte Zufahrt zum Rhein. Die Absperrung besteht aus Holzbohlen. Der Zwischenraum zwischen den Bohlen ist mit Sand gefüllt. Im Vordergrund stehen drei Hochwasser-Touristen, die das Hochwasser bestaunen und mit Handys fotografieren. Im Hintergrund sieht man das vom Rheinwasser überflutete Gelände.

Abb.: Hochwasser-Touristen am Rhein | Foto: Holger Tuttas

Im Rahmen der Kooperation KLIWA werden länderübergreifend abgestimmte Verfahren bzw. Methoden angewandt und entwickelt. Zumeist erfolgt dies anhand langjähriger Zeitreihen von Wasserhaushaltsgrößen. Diese Größen variieren je nach Abflussbereich. Durch die komplexen Annahmen zur Modellierung der Zukunft können Änderungstendenzen des Abflusses nicht als starrer Wert angegeben werden, sondern erfolgen als Bandbreite. Durch die einheitliche Anwendung dieser Verfahren ergeben sich für Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz Ergebnisse und Aussagen auf einer vergleichbaren Basis. Außerdem werden Synergien sinnvoll genutzt.

Grundlagen > Langzeitverhalten (Vergangenheit)

Grundlagen > Zukunft