Sitemap   Kontakt    


Start


Thema: Klima > Weitere Klimagrößen > Langzeitverhalten (Vergangenheit)

Weitere Klimagrößen
Langzeitverhalten (Vergangenheit)


Ein Bergpanorama. Unterhalb des teilweise bewölkten Himmels befinden sich schneebedeckte Berge, die an ihren Gipfeln von der Sonne beschienen werden.

Abb.: © Claudia Hinz, DWD
Die nachfolgend aufgeführten Änderungen bis 2015 für die Klimaparameter Sonnenscheindauer bzw. Globalstrahlung sowie Schnee basieren auf Auswertungen des DWD für ganz Deutschland. Regionale Auswertungen für Baden-Württemberg und Bayern für Zeitreihen bis maximal zum Jahr 2000 sind in KLIWA Heften veröffentlicht.

Sonnenscheindauer und Globalstrahlung
In Deutschland scheint im Durchschnitt 254 Minuten pro Tag die Sonne, das entspricht 1544 Stunden im Jahr. Am meisten scheint die Sonne in Süddeutschland und in Nordostdeutschland mit bis zu 280 Minuten am Tag. Im Zeitraum von 1951 bis 2015 ist die mittlere Sonnenscheindauer pro Tag in Deutschland um neun Minuten gestiegen. Dies resultiert zum größeren Teil aus mehr Sonnenschein in den Frühlings- und Sommermonaten (jeweils +16 Minuten pro Tag). Für den Herbst ist eine leichte Abnahme der Sonnenscheindauer (−6 Minuten pro Tag) zu beobachten. Insgesamt sind die beobachteten Veränderungen aber sehr gering. Dies gilt in gleicher Weise für die Globalstrahlung.

Zwischen etwa 1950 und 1980 gab es weltweit eine Phase zurückgehender Sonneneinstrahlung, die unter anderem einer verstärkten Luftverschmutzung zugeschrieben wird. Verbunden mit den Erfolgen der Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft nahm danach die den Boden erreichende Sonneneinstrahlung wieder zu.

Erste Auswertungen in KLIWA für den Zeitraum 1931 bzw. 1951 bis 2000 erfolgten zu den Klimaparametern Sonnenscheindauer, Globalstrahlung sowie Verdunstung für Baden-Württemberg und Bayern im KLIWA-Heft 12.

Schnee
Für die Schneedeckendauer und die Dauer der Winterdecke ist seit 1951/52 fast ausnahmslos, das heißt flächendeckend in Deutschland, ein Rückgang (negativer Trend) zu verzeichnen. Für beide Parameter ist allerdings eine Abschwächung des negativen Trends mit zunehmender Geländehöhe zu beobachten. Das bedeutet: Die höher gelegenen Gebiete sind von einem Rückgang des Schnees bisher offensichtlich weniger stark betroffen als die tiefer liegenden. Trotz einer allgemeinen winterlichen Erwärmung auch im Gebirge ist es dort für den Schnee momentan meist noch kalt genug.

Die Schneedeckenzeit ist definiert als die Zeitspanne zwischen dem ersten und dem letzten Tag im Winterhalbjahr an dem eine Schneedecke auftritt. Die Schneedecke muss sich dabei nicht über den gesamten Winter erstrecken, die Schneedeckenzeit schließt auch die Tage ohne Schneedecke ein. Die Schneedeckenzeit weist in der regionalen Verteilung Besonderheiten auf. Große Teile Deutschlands zeigen Zunahmen (positiver Trend). Eine Erklärung dafür könnte die Zunahme extremer Wetterbedingungen sein, das heißt Schneefallereignisse können bereits im frühen Herbst bzw. noch spät im Frühling auftreten. Eine Veränderung des Trends in Abhängigkeit von der Geländehöhe ist nicht zu erkennen.

Zweifelsfrei ist der Trend zu schneeärmeren Wintern mit weniger dauerhafter Schneedecke erkennbar. Wegen der sehr großen Veränderlichkeit aller Schneedeckenparameter sind aber die gefundenen Trendwerte nur in Einzelfällen signifikant, also statistisch gesichert. Dennoch kann aus dem flächendeckend übereinstimmenden Trendverhalten der untersuchten Größen mit Sicherheit auf klimatologische Veränderungen geschlossen werden.

Auswertungen in KLIWA zu dem Langzeitverhalten der Schneedecke in Baden-Württemberg und Bayern für den Zeitraum 1951 bis 1996 erfolgten im KLIWA-Heft 6.