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Thema: Grundwasser

Grundwasser


In Poren und Klüften im Gestein findet sich unsere wichtigste und beste Trinkwasserreserve, das Grundwasser. Es entsteht durch die Versickerung von Niederschlag und Oberflächenwasser durch den Boden in tiefere Schichten.

Schematischer Aufbau von drei Grundwasserleitertypen mit Hilfe von würfelförmigen Ausschnitten aus der Erdoberfläche. Der linke Schnitt zeigt dabei den Porengrundwasserleiter. Auf der Würfeloberseite ist eine Kulturlandschaft dargestellt. Über die offenen Seitenflächen des Würfels wird die homogene Bodenstruktur sichtbar. In dieser sind Bereiche eingetragen, in denen die Poren des Bodens mit Grundwasser gefüllt sind. Der Schnitt in der Mitte ist der Kluftgrundwasserleiter dargestellt. An der Oberfläche zeigt sich auch hier eine Landschaft. Über die offenen Seitenflächen ist hier dagegen eine darunter liegende Bodenstruktur, die aus vielen unterschiedlichen, grob waagerecht ausgerichteten Schichten besteht, zu erkennen. Diese weisen auch regelmäßig senkrecht verlaufende Risse auf. Das Grundwasser sammelt sich hier in diesen Rissen und zwischen den Schichten. Auf der rechten Seite befindet sich der Schnitt des Karstgrundwasserleiters. Auch hier ist auf der Oberseite eine Landschaft zu sehen. Hier besteht der Untergrund aus einer einheitlichen Struktur, die durch waagerecht und senkrecht verlaufende Risse geprägt ist und eine hellere Farbe aufweist als der Kluftgrundwasserleiter. Jedoch sind hier größere Hohlräume im Gestein zu finden, in denen sich das Grundwasser sammelt.

Abb.: Grundwasser kann in ganz unterschiedlichen Gesteinen gespeichert werden. So füllt es die Poren in Sand und Kies (Porengrundwasserleiter 1), die Klüfte und Spalten im Festgestein (Kluftgrundwasserleiter 2), und die größeren Hohlräume im Karstgestein (Karstgrundwasserleiter 3). © Pro Natur GmbH, Frankfurt/M.
Grundwasser fließt im Verborgenen – in feinen oder gröberen Hohlräumen, langsamer oder schneller. Grundwasser gibt es zwar überall, doch es kommt auf das Gestein und das Relief an, in welcher Tiefe, in welcher Menge und in welcher Qualität es vorkommt. Grundwasser, das sich in Sand und Kies sammelt, füllt deren Hohlräume – meist feine und feinste Poren – wie einen Schwamm aus. Dies ist häufig in den Talauen entlang der großen Flüsse oder den Schotterebenen im Voralpengebiet der Fall (Abb. 1).

Im Gegensatz dazu sind die Festgesteine der Mittel- und Hochgebirge (zum Beispiel Sandstein oder Granit) sogenannte Kluftgrundwasserleiter. Das Grundwasser fließt hier in einem dreidimensionalen Netzwerk aus Fugen und Spalten meist erheblich rascher als in einem porösen Gestein (Abb. 2).

Eine besondere Art der Klüfte sind die Karst-Hohlräume in Kalk- oder Gipsgesteinen, wie sie in der Schwäbischen und Fränkischen Alb sowie beispielsweise im Muschelkalk vorkommen. Sie entstehen, wenn sich Wasser stark mit Kohlendioxid aus der Luft und dem Boden anreichert und die dabei gebildete Kohlensäure das kalkhaltige Gestein angreift. In Tausenden bis Millionen von Jahren kann es so unterirdische Gewässernetze schaffen – von schmalen Klüften bis hin zu gewaltigen Gängen, Hallen und Höhlensystemen (Abb. 3).
Der Klimawandel beeinflusst unsere Grundwasservorräte direkt über den Bodenwasserhaushalt und die Grundwasserneubildung aus Niederschlag. Ergebnisse aus KLIWA sind im Folgenden für die Vergangenheit und die zu erwartende Entwicklung in der Zukunft dargestellt:

Bodenwasserhaushalt und Grundwasserneubildung aus Niederschlag

Auswirkungen des Klimawandels lassen sich auch direkt über die gemessenen Grundwasserstände und Quellschüttungen ableiten – sofern ausreichend lange Messzeitreihen vorliegen. Auch hier widmet sich KLIWA sowohl der Beobachtung der Vergangenheit als auch der möglichen Entwicklung in der Zukunft.

Grundwasserstände und Quellschüttungen

Neben der Grundwassermenge ist natürlich auch die Grundwasserbeschaffenheit von Bedeutung.

Grundwasserbeschaffenheit